Tapping The Source von Kem Nunn
Tapping The Source von Kem Nunn
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Autor(en): Kem Nunn
Kneipe: Kein Ausgang
Packungsmenge: 0 (Taschenbuch)
ISBN: 9780857302502 - Neu
128 mm x 197 mm x 29 mm
Publication: 23 August 2018Seiten: 352
Wenn Sie Kem Nunns Roman „Tapping the Source“ von 1984 noch nicht kennen oder die Vorstellung eines „klassischen Surfromans“ Sie entweder zum Schmunzeln oder zum Schaudern bringt, sollten Sie sich auf eine Neuausrichtung Ihrer literarischen Vorlieben gefasst machen. Dies ist keine Geschichte von goldgekleideten Surfern und sonnengebleichten Blondinen, von unbeschwerten Tagen und mondhellen Nächten am Strand; vielmehr hat Nunn eine düster-nachdenkliche Meditation über Einsamkeit und Sehnsucht geschaffen. Ike Tucker ist der Inbegriff eines Einzelgängers, gefangen durch Umstände und Neigungen in einer kalifornischen Wüstenstadt, verlassen erst von seiner Mutter und dann von seiner Schwester Ellen, die ihrerseits in Richtung der verlockenden Küste floh. Sein Bewusstsein für die eigene Entfremdung, das er in einer stets eleganten und oft ergreifenden Prosa zum Ausdruck bringt, ist eindringlich: „Während er lauschte, wurden die Geräusche des Zuges leiser und verschwanden, und jemand schaltete die Musik ab, sodass nur noch Stille herrschte, diese besondere Art von Stille, die in der Wüste herrscht, und er wusste, wenn er wartete, würde der Zeitpunkt kommen, wenn die Sterne verblassen und ein schmaler Lichtstreifen über den Horizont kroch, und die Stille würde so lange anwachsen, bis sie unerträglich wurde, bis es war, als würde das Land selbst sie brechen und ein eigenes Geheimnis preisgeben.“
Das Geheimnis kommt jedoch nicht aus der Wüste, sondern aus dem Meer. Angetrieben von einem mysteriösen Gerücht über den Mord an seiner Schwester betritt Ike das Surfer-Mekka Huntington Beach, dessen helle Fassade dunkle Gewalt und freudlose Vergewaltigung verbirgt. Wehmütig, die Männer zu verstehen, die seine Schwester möglicherweise getötet haben, gibt sich Ike der hypnotischen Anziehungskraft des Ozeans hin: „Es war Ebbe, und die Wellen wandten ihre scharfen, schwarzen Gesichter dem Ufer zu, während Nebelschwaden von ihren federnden Lippen in der goldenen Sonne aufstiegen.“ Nunns Sprache spiegelt mühelos Ikes Wünsche und Ängste wider; der Roman führt elegant in das letztendliche Eintauchen des jungen Mannes in die Surfkultur und spielt mit der erschreckenden Leichtigkeit, mit der dieses Eintauchen überwältigend wird. Obwohl ein Mord im Mittelpunkt der Erzählung stehen mag, ist der Roman weit mehr eine Charaktererforschung als eine Erforschung von Verdächtigem und Motiv – und diese Erforschung ist unendlich lohnend. – Kelly Flynn
