Kult eines dunklen Helden: Nicholson von Delhi von Stuart Flinders

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241 mm x 163 mm x 26 mm

Seiten: 256

Im September 1857 beging ein Mitglied einer religiösen Sekte Selbstmord, als es die Nachricht vom Tod des Opfers Nikal Seyn hörte, dem er inbrünstig ergeben war. Nikal Seyn war in Wirklichkeit John Nicholson, der Anführer des britischen Angriffs auf Delhi am Wendepunkt des Indischen Aufstands von 1857. Was war es an Nicholson, das ihm eine solche Hingabe nicht nur bei seinen religiösen Anhängern, sondern auch bei der breiten Öffentlichkeit bescherte? Und warum gilt er nicht mehr als Held? Der Mann, von seinen Zeitgenossen „Löwe des Punjab“ genannt und mit General Wolfe aus Quebec und sogar mit Napoleon verglichen, wurde in jüngerer Zeit als „imperialer Psychopath“ und „homosexueller Tyrann“ tituliert. Doch seine Geschichte war bemerkenswert: ein Leben voller Abenteuer am Rande des britischen Empire; ein Mann, der ebenso mutig wie rücksichtslos war, seinen Freunden gegenüber ebenso loyal wie gnadenlos gegenüber denen, die ihm in die Quere kamen. Es ist aber auch die Geschichte, wie sich die moderne Einstellung zu Rasse und Imperium in den Jahren seit seinem Tod verändert hat.
Bisher unveröffentlichtes Material, darunter Tagebücher von Zeitgenossen und persönliche Briefe, ermöglicht eine neue Perspektive auf Nicholsons Persönlichkeit. Das Buch beleuchtet seine Sexualität und seine ambivalente Haltung zur Religion. Es verfolgt seine mörderischen Gedanken gegenüber dem Oberbefehlshaber des Punjab, John Lawrence, und enthüllt, dass der Nikal-Seyni-Kult bemerkenswerterweise bis ins 21. Jahrhundert fortbestand. Dies ist die erste buchlange Biografie Nicholsons seit über 70 Jahren. Ein neuer Bericht über den irischen Soldaten, der zu einem indischen Gott wurde, eine Untersuchung des Kults um einen dunklen Helden, ist längst überfällig.